Früher stand Sylvie Blum als Model für Fotografen wie Helmut Newton, Jeanloup Sieff und einige mehr vor der Kamera. Heute steht die gebürtige Österreicherin vor allem hinter der Kamera. Als Frau und Fotografin hat Sylvie einen einzigartigen Umgang mit dem Körper des Menschen und zeigt ihn in seiner puren Schönheit, nackt. Kommerzielle Projekte gehören nicht zu ihrem Tagesgeschäft. So nutzt sie ihre Zeit und Kraft Zeitlose Kunstwerke zu erschaffen. Die letzte große Ausstellung fand im MOCA (Museum of Contemporary Art) in Bangkok statt und zeigte Arbeiten der letzten 20 Jahre.
Hair & Make Up: Sooyo Kim
Models: Stephanie Moore, Angelina Duplisea
Katlyn Hubner, Leila, Christine Adams, Eromomen
Welchen Körper magst du mehr, deinen Körper als Model oder jetzt als Fotografin?
SylvieBlum: Eine sehr persönliche Frage…. Natürlich mochte ich meinen jungen Körper als Model sehr gerne. Mit 1.81 Meter, megalangen Beinen und athletischen bis femininen Formen war ich sehr auffallend. Meinen jetzigen Körper als Fotografin halte ich mit Sport fit. Viermal die Woche morgens um sechs trainiere ich hart. Seit acht Jahren mache ich Mixed Martial Arts Training und Kickboxing. Ich mag meinen gereiften, erwachsenen Körper auch sehr gerne, denn er ist der, der mich durch mein super cooles aufregendes Leben trägt.
Wie hat sich das Verständnis zu deinem eigenen Körper verändert?Ich bin sehr dankbar darüber, dass ich gesund bin. Die Schönheit und der alleinige Fokus auf Perfektion ist nicht mehr alleinige Priorität. Früher war das anders, da bin ich ausgeflippt wenn ich einen Pickel hatte, heute sehe ich es etwas entspannter. Die Toleranz für das was schön ist hat sich erweitert und ist nicht nur darauf festgelegt was der Mainstream dazu meint.
Was denkst du über den menschlichen Körper?
Ich finde den menschlichen Körper faszinierend…und ehrlich gesagt jeder Körper ist für mich interessant. Ob jung, alt, athletisch, schlank oder fett. Ganz egal. Ich habe so vieles gesehen im Laufe meiner Arbeit und der stereotypische Körper schlank jung etc…ist zwar immer schön, aber ich denke da ist noch so vieles mehr zu entdecken, speziell für meine künstlerische Arbeit.
Ist jeder Körper gleich für dich?
Nein natürlich nicht. Jeder Körper ist einzigartig, toll und aufregend.
Für welche Arbeit wählst du welche Körper- form?Es kommt ganz darauf an. Derzeit arbeite ich sehr gerne mit meiner mega fetten Muse. Sie ist mit ihren 250 kg super faszinierend für mich.
Gibt es etwas was dich am Körper immer wieder neu überrascht?
Nein.
Gibt es etwas was dich erschreckt?
Plastic Surgery.
Was muss sich in der Gesellschaft in Hinsicht auf Akzeptanz verändern?
Keine Ahnung, ich bin kein Weltverbesserer…
Welchen Moment in deiner Karriere möchtest du niemals vergessen? Kann ich so nicht beantworten. Es gibt so viele Momente die ich nicht vergessen möchte. Mein Leben als Fotografin ist so spannend, da kom-men jeden Tag neue Momente hinzu, die mein Leben und Arbeiten bereichern. Für mich ist es vielmehr, dass ich morgens aufwache und mich total darauf freue was ich als nächstes plane und arbeite, welchen Herausforderungen ich mich entgegensetze und welche neuen Abenteuer auf mich warten.
Wenn du ein Vogel wärst, wie würde dein Federkleid aussehen?
Natürlich wäre ich ein Raubvogel mit blau schwarzem glänzendem Federkleid, einer riesigen Flügelspannweite und adlerscharfen Augen.